Haarbach


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94542 Haarbach
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Annemarie Weinthaler



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...ist eine typisch niederbayerische 2600-Seelen Gemeinde in unmittelbarer Nachbarschaft des Rottaler Bäderdreiecks. Die schöne bäuerlich strukturierte Landschaft mit ihren umliegenden Dörfern und Weilern bietet ruhige und beschauliche Erholungsmöglichkeiten. Kleinodien unserer Heimat sind unsere Wallfahrtskirchen Sammarei und Grongörgen. Haarbach ist Mitgliedsgemeinde der Werbegemeinschaft "Bayerisches Donautal & Klosterwinkel"; Der Waldreichtum der Gemeinde brachte ihr auch den Beinamen "Holzland" ein.

Seine erste urkundliche Erwähnung verdankt Haarbach dem Kloster Mondsee in Österreich. Die betreffende Urkunde aus dem Jahre 820 sagt aus, daß der edelfreie Mann Pertheim von Haarbach seinen gesamten Besitz, den er im Ort Pocking hatte, dem Kloster Mondsee schenkte. Das Geschlecht der Herren von Haarbach besaß in Niederbayern und Österreich ausgedehnte Güter.

Die Via Nova geht nun wieder über Haarbach nach Mondsee und weiter nach St. Wolfgang, knapp 1200 Jahre später!!

Im Bereich Haarbach geht die Via Nova von Sammarei - Wies - Sachsenham - Wienertsham - Kreuzbach - Haarbach - Grongörgen - Schmelzenholzham - Eschlbach - nach Buchet an die St. Wolfgang - Kapelle (Wolfgangi-Kapelle),


Sehenswürdigkeiten

Wallfahrtskirche Sammarei - Über einer vollständig erhaltenen Holzkapelle aus dem Mittelalter erbaut, "der ältesten Holzkirche Deutschlands, der ältesten Blockbaukirche Mitteleuropas überhaupt"(Prof. Ahrens); Nach Altötting größter Wallfahrtsort der Diözese Passau; Prächtige Ausstattung; Patrozinium Mariä Himmelfahrt; Den lichten frühbarocken Kirchen-raum beherrscht das große Altarwerk von Jakob Bendl, das in seiner weitausladenden Anlage Hochaltar und Seitenaltäre zu einer mächtigen Gesamtkomposition zusammen schließt. 101 vollplastische Figuren und viele künstlerisch bedeutsame Kostbarkeiten und einzelne Sehenswürdigkeiten schmücken das Altarbild. Mehr als tausend Votivbilder aus vier Jahrhunderten in und um die Gnaden-kapelle künden von den Nöten der Menschen, aber auch von ihrem Vertrauen zur Gottesmutter von Sammarei und von ihrer Dankbarkeit. Entstehen der Wallfahrt: Im Jahre 1619 wurde ein neben der Kapelle (vor 1521 erbaut) stehender Bauernhof ein Raub der Flammen. Dabei fielen brennende Äste der umstehenden Bäume auf das Dach der Kapelle ohne sie in Brand zu stecken. Ein dicht neben der Kapelle stehender Apfelquittenbaum war beim Brand des Hofes ganz versengt worden. Aber zur allgemeinen Verwunderung fing der Ast, der der Kapelle am nächsten hing, wieder zu blühen an und trug besonders schöne Früchte. Die Kurfürstin Elisabeth, die Gemahlin Maximilians, der man die Früchte zum Geschenk machte, fand, sie habe noch nie so wohlschmeckende Quitten gegessen. Gerne sei sie daraufhin bei ihrem Gemahl Fürsprecherin zum Bau der Wallfahrtskirche gewesen. Fertigstellung 1631, Täglich: 15.00 Uhr Öffnen der Gnadenkapelle, 15.30 Uhr Rosenkranz, 16.00 Uhr Wallfahrtsgottesdienst;

Der g´schlamperte Engel von Sammarei (das etwas außergewöhnliche Wahrzeichen) Ein frecher Kerl über dem Hochaltar beim Ausgang zur Saktristei. Die Geste seiner linken Hand in Richtung Stirn ist eindeutig, seine Beinbekleidung g´schlampert, und seine Maikäferflügerl nicht ganz alltäglich. Der Künstler hat ihn außerdem eindeutig als Jungen und nicht wie sonst üblich neutral geschaffen. Volksmund sagt: Wer den Sammareier Engel nicht gesehen hat, war nicht in Sammarei. - Also genau schauen !
Haarbach  - Mit 550 Einwohnern und dem Rathaus, größter Ort der Gemeinde bietet er die für das Pilgern notwendigen leiblichen Versorgungsmöglichkeiten. Bäcker, Getränkemarkt, Metzger, Verbrauchermarkt und Gasthaus mit Pension liegen nahe des Weges.
Wallfahrtskirche Grongörgen -  den Heiligen Gregor und Leonhard geweiht; Grongörgen gehört zu den qualitätsvollsten Land-kirchen der Spätgotik in Niederbayern, in der sich das Raumgefüge und die farbige Ausgestaltung (wertvolle Fresken und Glasgemälde aus der Erbauerzeit 1460 - 1472) im Original erhalten hat. Sie ist die einzige, dem hl. Papst Gregor dem Großen geweihte Wallfahrtskirche in Deutschland. Seit dem Aufblühen der Leonhardiverehrung (seit 1720 nachgewiesen) kann man in Grongörgen einen der bedeutendsten Pferdeumritte in Niederbayern zu Ehren des Heiligen erleben- erstmals durchgeführt am 6. November 1726 (seit Wiederaufleben im Jahre 1971alljährlich am letzten Oktoberwochenende - Samstag abend Lichterprozession, Sonntag nachmittags Leonhardiumritt). Die Wallfahrt nach Grongörgen zum hl. Gregor ist etwas ganz Eigenes. Warum und auf welche Weise gerade in Grongörgen eine Wallfahrt zum "großen Gregor" entstanden ist, können wir heute nur vermuten. Auch damals befand sich unsere Kirche in einer Krise, die später zur Reformation geführt hat. Die Anliegen Gregors, des großen Seelsorgers, sind zeitlos aktuell. Darum sind auch heute Wallfahrten zum Patron für kirchliche Erneuerung zeitgemäß. In den Auseinandersetzungen der Zeit war er entgegenkommend in der Form, aber entschieden in der Vertretung der Wahrheit. Er wich den vielfältigen Konflikten nicht aus, war aber immer bemüht, sie in offenem Dialog aufzuarbeiten. So sorgte er für entscheidende Weichenstellung in die Zukunft. Durch seine Lebensbeschreibung des hl. Benedikt gab er dem Ordensleben mächtige Impulse. Aufgrund seiner bahnbrechenden theologischen Schriften zählt er neben Ambrosius, Hieronymus und Augustinus zu den großen abendländischen Kirchenlehrern. Gottesdienste: Samstagabend 19.00 Uhr. Ruhen und Schauen - Loslassen und Aufatmen - bei den Heiligen Gregor und Leonhard in Grongörgen.

Sorgensteine nach Buchet zur St. Wolfgang-Kapelle tragen: Nimm an der Wallfahrtskirche Grongörgen einen Stein auf - als Symbol für die Dinge, die belasten, die uns das Leben schwer machen. Nimm die Last des Steines bewußt für das nächste Stück des Weges auf Dich: Was oder wer belastet mich? Wie groß und wie schwer ist mein ganz persönlicher Stein? Ist es ein Kiesel, der manchmal im Schuh drückt oder ein großer, schwerer Brocken, der mich zu erdrücken droht??? So verschieden wie die Steine - so verschieden sind auch unser Aller Sorgen.
Auf dem Weg zwischen Grongörgen und Winkl kommt man durch den Weiler "Schmelzenholzham" . Ein merkwürdiger Name könnte man meinen, wäre nicht die Lugenz mit ihren Erzvorkommen direkt vor uns. In keltischer Zeit bereits hat der Abbau und die Eisenschmelze hier begonnen, noch im frühen und hohen Mittelalter wurden diese Bauernschmelzen weiter betrieben. Noch immer sind die Trichtergruben erhalten die auf den Erzabbau zur Zeit der Kelten hinweisen. Sie haben einen Durchmesser von 5 - 6 m und eine Tiefe von ca. 1 - 3 m. Schmelzstätten konnten nur betrieben werden wenn genügend Holz zum Feuern vorhanden war. "ZUM SCHMELZEN HOLZ HABEN" Der Waldreichtum dieser Gegend spiegelt sich auch in der Bezeichnung "Holzland" wieder.
Die St. Wolfgang-Kapelle in Buchet (Volksmund: Wolfgangi-Kapelle) wo der Sage nach der Hl. Wolfgang (damals Bischof zu Regensburg) vor gut tausend Jahren auf einem alten Höhenweg entlang der Wasserscheide einherritt und auf einem Bruchstein (Quarzfelsen neben der Kapelle) in der Lugenz ausruhte. Beim Weiterritt ins Tal habe er zur Lagebestimmung einer Kirche in St. Wolfgang bei Weng sein Beil geworfen. Auf dem gut 300 Jahre alten Bildstöckl steht zu lesen: "Eine Kirche noch vor allen will Ich bauen und wohin / Wird es meinem Gott gefallen so gibt er mirs gewiss in den Sinn / Wirf das Handbeil, fällt es nieder, o Ich werd es widersehn / Such dasselbe, find es wieder, dort soll meine Kirche stehn / Hier ist der Stein auf den der Hl. Wolfgang ausgeruhet hat."

Ablegen der Sorgen(steine) an der Wolfgangi-Kapelle. In der Stille und Einsamkeit dieses Ortes legst Du deinen Sorgenstein bewusst ab; und mit ihm auch das, was Dich belastet. Lege ihn zu den Anderen, denn nicht nur Du trägst eine Last. Deine nächsten Schritte werden Dich befreit und beschwingt auf Deinem Weg weiterführen.


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