Rohr in NB
Audioguide Wallfahrtskirche Laaberberg
| Adresse | 93352 Rohr i. Ndb. |
Das Laabertal zwischen Langquaid und Rohr in Niederbayern mit der Wallfahrtskirche Laaberberg an dieser Stelle ist das Eingangstor zu den Etappen der VIA NOVA im Landkreis Kelheim.
Der Europäische Pilgerweg – wie die VIA NOVA noch benannt wird – erreicht am Kloster Weltenburg – einer Benediktinerabtei - seinen derzeit westlichsten Punkt.
Wie Perlen schmiegen sich hier Kapellen und Dorfkirchen aus den unterschiedlichsten Jahrhunderten an die Talhänge und laden Pilgerinnen und Pilger zum Besuch und Verweilen ein.
Hier an der Wallfahrtskirche Laaberberg ist es heutzutage – bis auf die Straße im Tal – sehr ruhig.
Das barocke Deckengemälde in der Kirche zeigt, welcher Trubel hier vor etwa 600 Jahren herrschte.
Johann Thurmair aus Abensberg, genannt Aventinus, der „Vater der bayerischen Geschichtsschreibung“, berichtet von der Wallfahrt, die den gichtgeplagten Bayerischen Herzog aus Landshut zu Fuß samt seines Hofstaates nach Laaberberg führte.
Hören Sie im Folgenden die Geschichte:
„Circa anno 1417 zur Zeit Herzug Ludwigen des Reichen von Landshut.
Dieser Zeit, da unter Ror dem Kloster zu Laaberberg plötzlich ein Brunn entsprang. Da lief jedermann hinzu, Bürger, Bauer, Edel, Undedel, reich und arm. Herzog Ludwig von Landshut kam auch dahin. Die so badeten, daraus tranken und sich wuschen wurden gesund. Der Brunnen wurde im ganzen Lande bekannt. Es wurden sogar krummen und lahme Glieder sauber, gerade und rein“.
Weiter berichtet Aventinus, dass der Bischof von Regensburg die Wallfahrt verboten habe und den Brunnen, der sich vermutlich hinter dem heutigen Hochaltar befand, „einwerfen“ ließ.
Der Historiker zeigt sich skeptisch, berichtet jedoch von der Stimmung des Volkes, die den Bischof deshalb für eine Missernte verantwortlich machte.
„Die Schäfleins müssten büßen was der Hirt gesündigt.“
Die prächtige Wallfahrtskirche und die vielen Votivgaben und Votivtafeln zeigen, dass die Wallfahrt später wieder auflebte.
Ebenso - wie viele Klöster in der Barockzeit - hatte auch Rohr mit Laaberberg eine eigene Hauswallfahrt.
Im Rahmen der Förderung der katholischen Volksfrömmigkeit wurden von Seite der Kirche nicht mehr Fernwallfahrten nach Rom, Jerusalem oder Santiago unterstützt, sondern nähergelegene Wallfahrtsorte, die sehr oft Maria gewidmet waren.
Viele Pilger brachten auch zum Wallfahrtsort in Laaberberg handfeste Symbole für ihre Leiden und Krankheiten. So kamen sie mit - aus Wachs oder Metall - gefertigten Beinen, Händen und Herzen oder mit Tieren aus dem Stall, von deren Gesundheit ihre Existenz abhing.
Votivtafeln geben heute Zeugnis von den damaligen Gefährdungen des Lebens:
durchgehende Gespanne, Stürze mit Knochenbrüchen, Viehseuchen, Überfälle von Räubern oder kriegerische Auseinandersetzungen mit drastischen Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, wie sie zur Zeit Napoleons in dieser Gegend tatsächlich stattfanden.
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Damals wie heute machen sich Menschen auf den Weg.
Gehen wallfahren oder pilgern und bringen ihre Anliegen vor Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, mit der Bitte um Hilfe und Unterstützung.
Beim Pilgern ist „der Weg das Ziel“, da beim Gehen in der Natur und in der Stille auch unsere Gedanken ins „Gehen“ kommen.
Begegnungen mit Menschen oder das Aufsuchen von christlich geprägten Orten tragen unterstützend dazu bei.
Mit dem Impuls „Aufbruch und Hoffnung“, aus den Leitgedanken der VIA NOVA, wünschen wir allen Pilgerinnen und Pilgern einen guten und erfüllenden Weg.
Aufbruch und Hoffnung
Wer alte Wege verlässt und aufbricht, gewinnt neue Perspektiven und findet Frieden im Herzen. Hoffnung bricht sich eine Bahn und wird zur Grundlage für ein Leben in Gelassenheit und Fülle.
