Straßwalchen mit Irrsdorf
Audioguidestation Straßwalchen/ Irrsdorf - Filialkirche Maria Himmelfahrt
| Adresse | 5204 Straßwalchen |
Liebe Pilgerinnen, lieber Pilger!
Der Europäische Pilgerweg hat Sie nach Straßwalchen - in die Ortschaft Irrsdorf - zur denkmalgeschützten Filialkirche Maria Himmelfahrt geführt. An diesem geschichtsträchtigen Ort vollzogen die Kelten bereits vor 2.500 Jahren ihre Rituale zu Ehren ihrer Fruchtbarkeitsgöttin. Ebenso wird vermutet, dass die römischen Eroberer seinerzeit diesen Kultplatz speziell für die Göttin Ceres ausgebaut und gestaltet haben. Die ersten Glaubensboten, der Hl. Severin und sein Gefährte der Hl. Martius, ließen sich in dieser Gegend der Provinz Noricum nieder und weihten diese alte Kultstätte in Anlehnung an den Fruchtbarkeitskult der Gottes Mutter Maria, als Mutter aller Menschenkinder. In einem Kirchenverzeichnis, welches aus der Mitte des 8. Jahrhunderts erhalten ist, wird die Kirche von Irrsdorf als eine der ältesten Kirchen im süddeutschen Raum erwähnt. Der Marienkult dürfte zu dieser Zeit bereits regionale Bedeutung gehabt haben.
An der rechten Seite des Altars sehen Sie eine Gnadenstatue der Muttergottes mit dem Jesuskind. Diese Steingussmadonna, welche vermutlich aus dem Jahr 1390 stammt, befindet sich auf einem Sockel aus der Römerzeit. In der Zeit der Gotik wurde die alte Kirche abgetragen und neu errichtet. Auffallend sind die geschnitzten Türen am Eingang. Diese stellen den Besuch der Gottesmutter Maria bei ihrer Base Elisabeth dar, mit der Leibesfrucht des Johannes des Täufers und dem Jesusknaben bei der Gottesmutter. Das Fest Mariä Heimsuchung erinnert an den Besuch der Gottesmutter Maria bei ihrer Cousine Elisabeth: Die Episode, die nur von dem Evangelisten Lukas (Lk 1,39-40 EU) im Anschluss an die Verkündigungsszene erzählt wird, lautet folgendermaßen:
„Die schwangere Maria macht sich auf den Weg, um ihre Verwandte „Elisabeth“ zu besuchen (daher „Heimsuchung“), und um die Freude mit ihr zu teilen. Elisabeth – selbst im sechsten Monat mit Johannes dem Täufer schwanger – grüßt sie mit den Worten: „Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ Maria antwortet mit ihrem berühmten Loblied, dem Magnificat (LK1,46-55 EU). Der Gruß Elisabeths fand auch Einzug in den Wortlaut des „Ave Maria“ und mittelbar in andere Gebete, wie in das Angelusgebet und den Rosenkranz. Das Thema (Heimsuchung) wird von dem Bildhauer Meinrad Guggenbichler in einer einmaligen Gestaltung des Hochaltars aufgegriffen, indem er die Anrufung aus der lauretanischen Litanei in Szene setzt.
Liebe Pilgerinnen und Pilger! Beten wir gemeinsam das „Gegrüßet seist du, Maria“, und bitten wir für gute Begegnungen auf diesem Pilgerweg und unserem weiteren Lebensweg. „Gegrüßet seist du, Maria voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder! Jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.“
